Venedig – Biennale & Arte Laguna Prize 2021

„How will we live together?“ – diese Frage stellte sich die diesjährige Architekturbiennale mit ihren Kurator Hashim Sarkis. Der Versuch, Antworten zu geben, zeigte sich in zum Teil sehr spannenden und anregenden Beiträgen.

Der Besuch der Biennale eröffnet für mich immer wieder Venedig aus anderen Blickwinkeln wahrzunehmen. Ende November, kurz vor dem Ende der Ausstellungssaison, bevölkern weit weniger Besucher die Länder-Pavillons in Giardini und die alten, aus dem 16. Jahrhundert stammenden Fabrikhallen des Arsenals. Unter die Besucher gesellen sich überraschend viele Schulklassen, wahrscheinlich nutzten die Schulen die letzten Tage der Schau, die Inhalte auch in den Unterricht einfließen zu lassen. Thematisch bot sich die diesjährige Biennale dazu an. Viele Beiträge fassten Architektur weit und schlugen den Bogen zu gesellschaftswissenschaftlichen Betrachtungen. Architektur für Menschen spielte eher eine untergeordnete Rolle. Hashim Sarkis und sein Team rückten die globalen Probleme unserer Zeit in den Focus und realisierten damit eine sehr vielschichtige Ausstellung. Das hatte ich bei den letzten Architekturbiennalen ein wenig vermisst.
Neben den beiden großen Ausstellungsorten Giardini und Arsenal, werden einige Arbeiten an unterschiedlichen Orten in der Stadt präsentiert. Gerade diese im Stadtgebiet verstreuten temporär genutzten Räume bieten zur Biennale-Zeit Blicke hinter Fassaden, die sonst so nicht möglich sind.

Neben der Biennale haben inzwischen weitere Kunst- und Kultureinrichtungen die alten Hallen des Arsenals für sich entdeckt. Seit einigen Jahren sind in einigen Hallen die ausgewählten Arbeiten des Internationalen Wettbewerbes Arte Laguna Prize zu sehen. Neben der gezeigten zeitgenössischen Kunst, faszinieren mich der Ausstellungsraum. Große Werkhallen, die ihre lange, vorherige Nutzung nicht verbergen. Irgendwie passt diese Herangehensweise zu dem Ort Arsenal, ein Ort in ständiger Veränderung. Gut sichtbar dieses Jahr, wenn auch ein wenig plakativ, durch das Werk „Building Bridges“ von Lorenzo Quinn. 6 riesige Hände-Paare überspannen ein ehemaliges Werftbecken.

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